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Festschrift

Die Festschrift, 120 Seiten durchgehend farbig mit grossem Bildteil, ist ab 7.Juni, um 20 Euro, in der Bruckmühle erhältlich.
Herausgeber: Verein "Wir für Bruckmühle"; Redaktion: Gerhard Weinmüller
Hier ein Auszug aus der Festschrift:

EINE FESTSCHRIFT…

all jenen gewidmet, die mit ihrem Engagement, ihrer Kreativität und verlässlichen Mitarbeit die 25jährige Erfolgsgeschichte dieses Hauses wesentlich mitgestaltet haben – auf, hinter und abseits der Bühne. Ein besonderer Dank gilt den zahlreichen Kulturschaffenden: den Mitwirkenden der „Comedia“ und des „Bruckmühle Ensembles“, den Teams der „Aistfestspiele“ und der Bruckmühle Eigenproduktionen (Ulf Dückelmann, Peter Malzer, Roman Scheuchenegger, Richard Maynau, Georg Mittendrein, Markus Steinwender, Klaus Dieter Wilke), den Ensembles der Kindertheaterproduktionen, den Beteiligten der Theaterakademie sowie allen ausstellenden Künstler:innen. Ein weiterer großer Dank an alle beteiligten Vereine. Gedankt sei auch den Partnern der Landesmusikschule, des Musikvereins und der Gastronomie für die langjährige Zusammenarbeit sowie den Förderstellen von Bund, Land und der Stadtgemeinde Pregarten. Ein besonderer Dank gilt auch den Sponsoren und Werbepartnern aus der Wirtschaft, die über Jahre zur Realisierung vieler Projekte beigetragen haben. Unverzichtbar war und ist die Arbeit im Hintergrund: alle ehrenamtlich Mitwirkenden, Licht, Ton und Bühnentechniker:innen, der frühere Haustechniker Georg Praher, die Assistentinnen der Geschäftsführung Helene Ruspeckhofer, Elisabeth Kern und Adelheid Siegl (die für die nötige Sauberkeit sorgt) sowie Alexandra Kloiber, Karl Hofer, Herbert Prieschl, Annemarie Lettmayr, Elena Schreiber u.v.a.m. Für ihre wertvollen Beiträge zu diesem Buch gebührt aufrichtiger Dank: Johann Barth, Helmut Kern, Richard Maynau, Anton Miesenberger, Karl Pechmann, Gabriele und Peter Riepl, Helene Ruspeckhofer, Anton Scheuwimmer, Inge Windischhofer und Erwin Zeinhofer sowie allen Fotografen.

VORHANG AUF!
Werfen Sie einen spannenden Blick hinter die Kulissen, tauchen Sie ein in eine faszinierende Geschichte – und lassen Sie ein Vierteljahrhundert lebendige Kultur Revue passieren. Das Kulturhaus BRUCKMÜHLE in Pregarten feiert Jubiläum – Ein reich bebilderter Rückblick auf 25 Jahre voller Theater, Musik, Begegnung und Bewegung. Ein mutiges Projekt und ein architektonisches Statement. Wie ein mächtiger „Findling“ ruht der große Saal in der Landschaft – kraftvoll, eigenwillig, einzigartig. Die Verbindung von alter Mühle und moderner Formensprache macht die Bruckmühle zu einem kulturellen Unikat – nicht nur in der Region. Diese Festschrift lädt ein zum Blättern, Staunen und Erinnern – mit persönlichen Eindrücken zahlreicher Wegbegleiter:innen und einer Fülle von Bildern, die die lebendige Geschichte dieses besonderen Hauses erzählen. Ein Buch über ein Haus, das die Region prägt: kraftvoll, vielschichtig, unverwechselbar.


VORWORT DES VERFASSERS
Von Gerhard Weinmüller - Langjähriger Wegbegleiter des Hauses
Vor mittlerweile mehr als 25 Jahren durfte ich das erste Plakat anlässlich der Silvestergala 1999/2000 für die (inoffizielle) Eröffnung der Bruckmühle gestalten. Als mich ein Vierteljahrhundert später Bgm. Fritz Robeischl und Vbgm. Alexander Skrzipek als Kulturausschussobmann ersuchten, ob ich eine Festschrift zum Jubiläum des Hauses gestalten könne, war es mir eine selbstverständliche Ehre, neuerlich einen kleinen Beitrag rund um dieses herausragende Kulturprojekt beisteuern zu dürfen. Als Mitstreiter (in den Anfangsjahren überwog noch bei vielen die Skepsis, ob ein Kulturprojekt dieser Dimension gelingen könne), später als Wegbegleiter und auch als aktives Mitglied des Aufsichtsrates bzw. als zeitweiliger Vorsitzender des Aufsichtsrates habe ich einige Täler, aber auch viele Höhen der Bruckmühle mitverfolgen dürfen. Umso mehr freut es mich, dass wir nun auf so erfolgreiche, erste 25 Jahre zurückblicken können. Das Material für diese Festschrift war derart umfangreich, dass es schwierig war, die interessantesten Highlights, die besten Fotos und die prägnantesten Daten zusammenzufassen. Notgedrungen können solche historischen Rückblicke immer nur ein Resümee und ein kleiner Überblick auf eine bewegte und vor allem arbeitsreiche Geschichte sein. Dank der Beiträge von vielen engagierten Freundinnen und Freunde der Bruckmühle (ein herzliches Danke dafür an alle!) hoffe ich, diese Retrospektive spannend und informativ zusammengefasst zu haben. Ich wünsche Ihnen viel Freude beim Lesen und der Bruckmühle weitere erfolgreiche 25 Jahre!
Gerhard Weinmüller - Pregarten, im Mai 2025


GRUSSWORTE DES LANDESHAUPTMANNS Mag. Thomas Stelzer
Das Kulturhaus Bruckmühle ist nicht nur ein kultureller, sondern auch ein sozialer Lebensmittelpunkt in der Region
Weit über die Grenzen unseres Bundeslandes hinaus hat sich Oberösterreich den Ruf eines Kulturlandes erworben, aufmerksam blickt man auf unsere lebendige, bunte, blühende Kulturszene. Mitverantwortlich für diese Entwicklung ist das „Kulturhaus Bruckmühle“, das heuer sein 25 Jahre Jubiläum feiert und inzwischen eines der profiliertesten Kulturhäuser in unserem Land ist. Aber Gebäude alleine schaffen noch keine spannenden und vielfältigen Kulturlandschaften. Es sind die kulturbegeisterten Menschen, die eine Vision leben und bereit sind, diese mit anderen zu teilen. Dies gilt auch für das „Kulturhaus Bruckmühle“ in Pregarten. Diese kulturelle Vielfalt, die wir Jahr für Jahr erleben dürfen, spiegelt sich auch in dessen Jahresprogrammen wider, das neben Programmvielfalt vor allem auf Qualität bedacht nimmt. Schließlich hat sich das Mühlviertel nicht nur ob seiner landschaftlichen Schönheit einen Namen gemacht, sondern auch als innovative Kulturregion. Das „Kulturhaus Bruckmühle“ zeigt auch, was das Kulturland Oberösterreich so besonders macht. Es sind die vielen Kulturbegeisterten, die ihre Liebe zur Kultur leben, und ihre Mitmenschen daran teilhaben lassen. Und es ist – wie im Fall des „Kulturhauses Bruckmühle“ – die besondere Qualität des Programmes, von Kabarett über Theater bis hin zu Lesungen, Malerei und Konzerten, die das Publikum anzieht. Wobei das „Kulturhaus Bruckmühle“ mehr ist als „nur“ die Kultureinrichtung selbst. Denn neben dem Kultur und Veranstaltungszentrum bietet es auch Platz für die Galerie/Kunstsammlung, die Landesmusikschule Pregarten, den Musikverein Pregarten und ein Gasthaus. Die Bruckmühle bringt die Menschen zusammen, sie ist daher für viele nicht nur ein kultureller, sondern auch ein sozialer Lebensmittelpunkt. Auch das soll Kultur sein und ist vielleicht auch ein Erfolgsrezept für das heurige Jubiläum. Ich darf allen, die am Aufbau und der Etablierung des Kulturhauses Bruckmühle mitgewirkt haben sowie mitwirken, – namentlich möchte ich den Geschäftsführer der Bruckmühle, Richard Maynau und Direktor Helmut Kern, Vorsitzender des Aufsichtsrates, nennen – sehr herzlich zu diesem Jubiläum gratulieren. Zugleich darf ich meinen Dank und meine Anerkennung für die wertvolle Arbeit aussprechen und eine Bitte äußern: Machen Sie weiter! Zudem wünsche ich allen Besucherinnen und Besuchern viel Freude mit dem Jubiläumsprogramm.
Mag. Thomas Stelzer Landeshauptmann


DANK UND GRUSSWORTE VON BÜRGERMEISTER Fritz Robeischl
25 Jahre Bruckmühle – Wo Visionen Wirklichkeit wurden
Von einer kleinen Stadt wie Pregarten mit rund 5.900 Einwohnern erwarten Außenstehende vieles, aber wohl kaum ein modernes Kulturhaus wie unsere Bruckmühle. Dieses Aushängeschild der Kultur gibt es deshalb, weil es von Beginn an als kultureller Nahversorger für die nähere Region gedacht war. Alles begann mit dem Engagement weniger, aber umso entschlossenerer Persönlichkeiten. Ihnen ist es zu verdanken, dass aus der einst stillgelegten Steingutfabrik ein so wichtiger Ort der Begegnung wurde. Ich möchte meinem Vorgänger Bürgermeister a.D. Anton Scheuwimmer danken, dessen Weitblick und politisches Geschick den Grundstein für das Kulturhaus legten. Ohne seine Überzeugungskraft und seinen Einsatz, mit dem er zahlreiche Unterstützer gewinnen konnte, wäre die Wiederbelebung der Bruckmühle kaum denkbar gewesen. Auch das verheerende Hochwasser im Jahr 2002 und die daraus entstandenen Schäden konnten die positive Entwicklung nicht verhindern. Ein treuer Wegbereiter und Visionär in kulturellen Fragen war Ephrem Windischhofer, der sich mit besonderer Leidenschaft und Beharrlichkeit für die kulturelle Entwicklung in Pregarten und insbesondere für die Bruckmühle eingesetzt hat. Ihm ist in dieser Festschrift ein besonderes Gedenken gewidmet. Klar ist auch, dass es die Bruckmühle ohne die Unterstützung des Landes Oberösterreich und des Landesmusikschulwerks nicht geben würde. Der damalige Musikschuldirektor Johann Barth hat die Entstehung des Hauses maßgeblich mitgeprägt. Ein großer Dank gilt zudem Geschäftsführer Richard Maynau und dem Aufsichtsratsvorsitzenden Helmut Kern, stellvertretend für alle ehemaligen Geschäftsführerinnen und Geschäftsführer, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie Aufsichtsratsmitglieder der Bruckmühle. Besonders erwähnen möchte ich Steuerberater Günter Mayrhofer, der uns seit vielen Jahren mit großer Verbundenheit zum Haus in allen finanziellen Belangen unterstützt. Nur durch die intensive Zusammenarbeit von Personen mit hoher fachlicher Expertise konnte und kann das Haus zuverlässig durch Höhen und Tiefen geführt werden. Ein besonderer Dank ergeht an Gerhard Weinmüller, der uns mit diesem Werk die beeindruckende Entstehungsgeschichte der Bruckmühle verewigt hat. Diese Festschrift ist mehr als ein Rückblick – sie ist ein Zeugnis dafür, was durch Zusammenarbeit und Idealismus möglich ist – dafür danke ich allen Beteiligten!
DI Mag. Fritz Robeischl Bürgermeister,
Obmann des Vereins „Freunde der Bruckmühle“


WIR PREGARTNERINNEN UND PREGARTNER KÖNNEN STOLZ AUF DIE BRUCKMÜHLE SEIN!
Von Inge Windischhofer, ehemalige Aufsichtsratsvorsitzende und Vorstandsmitglied im Verein „Freunde der Bruckmühle“
Vor 25 Jahren wurde im Herzen von Pregarten eine Institution ins Leben gerufen, die mit ihrer markanten Architektur und ihrem großartigen Programm ein Wahrzeichen unserer Stadt geworden ist. Die Bruckmühle prägt seither mit ihrem vielfältigen Angebot – von Theater und Kabarett über Konzerte und das Radio Bruckmühle bis hin zur Galerie – das kulturelle Leben unserer Region und darüber hinaus. Als Gestaltungsraum für Kunst und Kultur ist die Bruckmühle heute ein lebendiger Treffpunkt für alle. Die Musikschule, der Musikverein und das Gasthaus leisten jeweils ihren eigenen, wertvollen Beitrag zu einem offenen und gemeinschaftlichen Kulturzentrum. Besonders in Erinnerung geblieben ist mir die allererste Veranstaltung: der Silvesterball 1999. Mit Leo Saftic als erstem Geschäftsführer und einer mitreißenden Aufbruchsstimmung war es trotz herausfordernder Rahmenbedingungen ein festlicher Start für die Bruckmühle. Gerne denke ich an viele unvergessliche Momente zurück – an Konzerte mit der Salzburger Philharmonie, an Theateraufführungen wie „Fest“, „Vater“, „Momo“, „Sommernachtstraum“ und an spannende Ausstellungen. Die Bruckmühle hat sich im Laufe der Jahre zu einem Ort entwickelt, an dem man Freunde trifft, sich austauscht und gemeinsam Kultur und Kulinarik genießt. Von 2015 bis 2022 hatte ich die Ehre, als Vorsitzende des Aufsichtsrates mitzuwirken. Mein Ziel war es unter anderem, das Engagement für die Bruckmühle zu fördern und die Identifikation der Pregartnerinnen und Pregartner weiter zu stärken. Weil kein Kulturhaus ohne Förderung wirtschaftlich bestehen kann, gründeten wir den Unterstützungsverein „Wir für Bruckmühle“. Zahlreiche Menschen aus der Region zeigen mit ihren Beiträgen ihre Wertschätzung und Verbundenheit zu dieser wunderbaren kulturellen Institution. Die Bruckmühle ist nach nunmehr 25 Jahren mehr als nur ein Kulturhaus – sie ist ein lebendiges Symbol dafür, wie Kultur unser Leben bereichert. Kultur schafft Raum für Begegnung, fördert das Verständnis und öffnet Horizonte. Dank ihrer gelebten Vielfalt und Offenheit ist die Bruckmühle weit über Pregarten und die Region hinaus bekannt und hochgeschätzt. Möge sie auch in Zukunft Menschen zusammenbringen und kulturelle Erlebnisse schaffen, die noch lange in unseren Herzen und Erinnerungen bleiben. Lassen wir uns weiterhin gemeinsam für die Bruckmühle einsetzen und damit für eine lebendige und starke Gemeinschaft, die stolz auf ihre Kultur ist und diese wertschätzt!
Inge Windischhofer Freunde der Bruckmühle


EIN ORT DER BEGEGNUNG UND EIN ORT DER GEMEINSAMKEIT
Helmut Kern ist Vorsitzender des Aufsichtsrates der Bruckmühle Kultur und Regionalentwicklung gemn. Ges.mbH.
Seit einem Vierteljahrhundert ist die Bruckmühle ein lebendiger Ort des Schauspiels, des Theaters, der Musik, der bildenden Kunst, der Inspiration und vieler weiterer kultureller Ausdrucksformen. Hier begegnen sich Menschen, teilen Emotionen, erleben gemeinsam Momente des Lachens und des Weinens. Es ist ein Ort, der die Herzen berührt und die Seele nährt. Mein besonderer Dank gilt der Stadtgemeinde Pregarten, die als Eigentümerin der Gesellschaft stets hinter dem Kulturhaus stand und bestens unterstützt hat. Diesen Dank möchte ich auch dem Land OÖ und dem Bund aussprechen. Ohne deren kontinuierliche Förderung und ihr Vertrauen wäre dieser Erfolg nicht möglich gewesen. Ein herzliches Dankeschön auch an die Geschäftsführung, die mit unermüdlichem Einsatz und kreativen Ideen das Kulturhaus zu dem gemacht hat, was es heute ist. Ihr Engagement und Ihre Leidenschaft sind der Motor, der uns immer wieder antreibt. Nicht zuletzt möchte ich dem gesamten Mitarbeiter:innen Team der Bruckmühle meinen tief empfundenen Dank aussprechen. Ihre hervorragende Arbeit, Ihre Hingabe und Ihr Enthusiasmus sind das Fundament, auf dem unser Haus steht. Sie alle tragen dazu bei, dass die Bruckmühle ein Ort der Begegnung und der kulturellen Vielfalt ist. Möge das Kulturhaus Bruckmühle auch in den kommenden Jahren weiterhin blühen und gedeihen, voller kultureller Höhepunkte, inspirierender Begegnungen und unvergesslicher Momente! Dir. Helmut Kern,
MBA Aufsichtsratsvorsitzender der Bruckmühle Kultur und Regionalentwicklung Gemeinnützige Ges.mbH.


DAS GLÜCK DER MUTIGEN VOR 25 JAHREN
Von Richard Maynau - Geschäftsführer und künstlerischer Leiter
Das Glück ist flüchtig, oder ein Vogerl, wie es in einer alten Volksweise heißt. Insbesondere Kunst und Kultur haben jedoch das Potenzial, Menschen erhebliches Glück zu bereiten. Ein Glück ist es, dass vor mehr als 25 Jahren einige sehr engagierte Menschen die Initiative ergriffen haben und ein so ehrgeiziges Projekt wie die Etablierung unseres Kulturzentrums ins Leben gerufen haben. Und es gehörte Mut dazu, denn keiner konnte wissen, dass dieses Projekt Kulturhaus Bruckmühle, mit seiner großen Vielfältigkeit, so erfolgreich werden konnte.

„Das Geheimnis des Glücks ist die Freiheit, und das Geheimnis der Freiheit ist der Mut.“ Perikles (um 500 429 v. Chr.), athenischer Politiker und Feldherr

Die vielen mutigen Entscheidungen damals haben es ermöglicht im Mühlviertel ein lebendes pulsierendes Kulturhaus zu erschaffen, welches über Jahrzehnte, und damit über eine ganze Generation hinweg, Menschen zusammenzubringen und für kleine und große Glücksgefühle zu sorgen. Da Theater immer etwas Mystisches, etwas Geheimnisvolles hat, muss es sich die Freiheit erhalten, so zu agieren wie die Kunst es einfordert. Frei zu sein in den Entscheidungen, in welche Richtung es sich weiterentwickelt. Immer dem Publikum verpflichtet, aber nicht durch Trends und Moden eingeschränkt, sondern viel weiter gehend, das Publikum mutig an der Hand nehmend, anleitend und weiterführend. Menschen, die sich auf die Magie der Kunst einlassen, unabhängig, ob Musik, Kabarett, Theater oder Ausstellungen, haben die Chance ein bisschen glücklicher zu sein – nämlich durch die Möglichkeit den Hauch von Freiheit zu spüren, der uns zeigt, dass Menschsein viel mehr sein kann, als wir uns manchmal denken können.

„Es gibt Dinge zwischen Himmel und Erde, Horatio, von denen sich eure Schulweisheit nichts träumen lässt.“ Shakespeare, Hamlet

Um das zu ergründen, die Tiefen des Menschseins auszuloten, als seismographische Nadel am Zeitgeschehen unser Sein zu beobachten, vielleicht im eigenen Umfeld die kleinen Stellschrauben des Lebens ein wenig nachzujustieren oder sich einfach am Wunder unseres Daseins ein wenig glücklicher zu fühlen, dafür braucht es, als Anregung und Segel im Wind, unser Kulturhaus Bruckmühle. Danke an all die Menschen, die mitgearbeitet haben, dass große Schiff, das Projekt Bruckmühle, anzudenken und mutig genug waren und sind, den Menschen die Sehnsucht nach dem weiten, endlosen Meer des Menschseins zu lehren, und Inspiration geben, mit viel Kraft an diesem faszinierenden Kunst und Kulturprojekt weiterzuarbeiten.
Richard Maynau Geschäftsführer Pregarten, im Mai 2025


IN MEMORIAM EPHREM WINDISCHHOFER
Die Bruckmühle hat(te) viele Väter und Mütter. Aber einer verdiente sich den Titel „Visionär“
Die Bruckmühle hatte und hat viele Väter und Mütter, Mitstreiterinnen und Mitstreiter, Pionierinnen und Pioniere, Wegbegleiterinnen und Wegbegleiter. Ein Name ist jedoch – so wage ich es zu behaupten (als einer der von Anfang an dabei war) – besonders zu erwähnen: Ephrem Windischhofer. Natürlich ist nur aus dem Zusammenspiel aller Beteiligten ein derart ambitioniertes Projekt zu verwirklichen. Von den Architekten, Planern und Erbauern, von den Verhandlern und Geldgebern, über diejenigen, die Studien erstellt haben, jenen, die in vielen Gremien mitwirkten und letztlich auch zu und mitstimmten ... bis natürlich auch zu den Arbeitern und Arbeiterinnen, allen fleißigen Geistern im (damals noch) Gemeindeamt und insgesamt wohl hunderten Mitwirkenden, war es ein gehöriges Stück Arbeit, eine großartige Leistung, diese Idee voranzutreiben und schließlich etwas zu schaffen, greifbar, erlebbar zu machen, was wir heute im alltäglichen Sprachgebrauch einfach nur mehr „die Bruckmühle“ nennen. Die Klammer über diesem großartigen – und in der Region wohl einzigartigen – Projekt ist das, was man eine „Vision“ nennt. Und für Visionen braucht man Visionäre, wie Ephrem einer war. Ich sehe es positiv, wenn man diesen Menschenschlag auch „Träumer“ nennt. Es bedarf Menschen, die davon träumen, dass eine Idee Wirklichkeit wird, dass aus einer Vision etwas Reales und – um bei den anfänglichen Kritikern zu bleiben – etwas „Brauchbares“ wird. Das Kulturhaus ist tatsächlich etwas, was Pregarten, was die Region „braucht“ und brauchte. Ein identitätsstiftendes Zentrum für den Großraum Pregarten Hagenberg Wartberg. Ein weit über die Gemeindegrenzen ausstrahlendes Wahrzeichen unserer Stadt, eine Wiege für eigene Kulturproduktionen, für Mitwirken, Erleben, Staunen und Genießen. Etwas, was wir gerade in unserer Jetzigen so komplexen Zeit und Welt gut „gebrauchen“ können. Ephrem Windischhofer – ein so genannter „Zuagroaster“ – hat das kulturelle Geschehen in Pregarten wie kaum ein anderer mitgestaltet. Für sein unermüdliches jahrzehntelanges Engagement wurde er noch knapp vor seinem Ableben zum Konsulenten ernannt. Der Feier im Landhaus konnte er nicht mehr beiwohnen. Der gebürtige Unterweißenbacher zog 1989 mit seiner Gattin Inge nach Pregarten und engagierte sich rasch in vielen Vereinen und Initiativen. Von der Geburt der Idee an, aus einer Industriebrache an der Aist etwas zu entwickeln, was als Zentrum der Kultur und Begegnung für Jahrzehnte Bestand haben sollte, engagierte er sich bis zum Schluss für „sein Haus“, für „seine Mühle“, 15 Jahre begleitete er als Aufsichtsrat und Aufsichtsratsvorsitzender das Wachsen seines „Kindes“. Von den Mühen der Baustelle über die schwierigen Anfangsphasen des Kulturbetriebes hinweg. Mit Widerständen konnte er umgehen, so manche Anfeindungen souverän und wie ein Sir wegstecken. Seine schwere Krankheit – selbst die kaschierte er nach außen mit einem schelmischen Lächeln – konnte er leider nicht mehr wegstecken. Dem Haus und der gesamten Kulturszene ging mit Ephrem einer der wichtigsten Mitstreiter und Vorkämpfer, ein kluger und stets angenehm ruhiger Kopf verloren. Was würde es mich und viele Menschen, die der Bruckmühle verbunden sind, freuen, wenn du – Ephrem – dieses schöne Jubiläum noch hättest miterleben dürfen.
In tiefem freundschaftlichem Angedenken, Gerhard Weinmüller Aufsichtsratskollege und „Mitstreiter“ für die Bruckmühle




GASTRONOMIE
In der Bruckmühle wird nicht nur der HUNGER nach Kultur gestillt
Rauschende Feste, gut besuchte Veranstaltungen, aber auch Flops und Flauten begleiteten die Pächter des Restaurants in der Bruckmühle. Zwischen gut besucht bis hin zu Krisen durch Hochwasser und CoronaPandemie waren Hoch und Tiefs zu meistern. Zeitweise war es auch für die Eigentümerin – die Stadtgemeinde Pregarten – schwierig, geeignete Pächter für die Gastronomie zu gewinnen. In den 25 Jahren zeigte sich aber klar: die Pregartnerinnen und Pregartner schätzen die kulinarische Bereicherung im Haus an der Aist! Für das leibliche Wohl sowohl vor, während und nach den Veranstaltungen und im übrigen Restaurantbetrieb sorgten bisher:
- Patrick Stützner – 30.12.1999 bis 31.3.2009
- Jürgen Schmidt – 1.10.2009 bis 21.12.2010
- Clemens Dollhäubl – 1.3.2011 bis MärzJuni 2013
- Christian Dorner – 15.8.2014 bis Mitte/Ende 2016
- Harald Deutsch und Robert Gruszka – 1.04.2017 bis 16.7.2019
- Ab August 2019 bis laufend: Harald Deutsch

MUSIKALISCHE GRÜSSE!
Von Anton Miesenberger Obmann des Musikvereins Pregarten
Die Bruckmühle feiert ihr 25jähriges Jubiläum – ein Anlass, der nicht nur die Bedeutung dieses Hauses für die Kultur in unserer Region unterstreicht, sondern auch die enge Verbindung zwischen der Bruckmühle und dem Musikverein Pregarten. Seit unserer Gründung im Jahr 1907 sind wir ein fester Bestandteil des kulturellen Lebens in Pregarten. Als langjähriger Partner und Mieter in der Bruckmühle schätzen wir die hervorragende Zusammenarbeit und die inspirierende Atmosphäre, die dieses Kulturhaus bietet. Die Bruckmühle ist nicht nur ein Ort, an dem Kultur lebt, sondern auch ein Zuhause für unseren Verein. Hier finden wir Raum für Proben, Konzerte und Begegnungen – eine Basis, die uns ermöglicht, unsere musikalische Leidenschaft mit der Gemeinschaft zu teilen. Wir gratulieren herzlich zu diesem Jubiläum und freuen uns darauf, auch in Zukunft gemeinsam mit der Bruckmühle kulturelle Akzente zu setzen.
Mit musikalischen Grüßen, Anton Miesenberger Obmann des Musikvereins Pregarten


DIE LANDESMUSIKSCHULE IN DER BRUCKMÜHLE
45 Jahre vor und 25 Jahre In der Bruckmühle eine Wanderschaft
Bis 1999 – also bis zum Umzug in die neue Bleibe in der Bruckmühle – war der Unterrichtsort der Landesmusikschule ständig auf Wanderschaft. Im Gründungsjahr 1954 unterrichteten drei Lehrer 23 Schüler, Frau Dir. Schmidinger Klavier zuhause, weil es kein Klavier gab; und Herr Angerer Violine in der Volksschule Parkstraße. Frau Friedmann Volksinstrumente (Akkordeon, Zither, Gitarre, Blockflöte, Mandola) hatte ihren Unterrichtsraum im ersten Jahr in der alten Sparkasse (Tabakhauptverlag) und in der Folge im 1. Stock des Feuerwehrdepots, in einem Raum in der neuen Sparkasse, in einem Raum im Nebengebäude der alten Hauptschule (später Orgelbau Hartig), in einem Raum im alten leergewordenen Gemeindeamt (Gasthaus Hauser, Gasthaus Reindl, jetzt Raika), in einem Raum im Häusl des Sparkassenhofes (steht nicht mehr). Die Singschule, die in den nächsten Jahren dazukam wurde vom jeweiligen Pflichtschullehrer an seinem Dienstort, der Volks oder Hauptschule unterrichtet. In den Folgejahren wurde der Unterricht in den Klassen der Volksschule ausgeweitet, denn 1968 kamen Holz und Blechblasinstrumente dazu und 1969 Schlagwerk. Auch wurde weiter auf der alten Gemeinde und im kleinen Haus im Sparkassenhof unterrichtet. Konzerte wurden im Kinosaal, später im Volksheim und dann im Pfarrheim aufgeführt. 1978 übersiedelte die Hauptschule in das neue Doppelgebäude, die Volksschule in das leer gewordene Gebäude in der Schulstraße und der sehnlichste Wunsch von Frau Dir. Schmidinger, die Musikschule bekam endlich eigene Räume in der alten Volksschule in der Parkstraße, die linke Hälfte des Erdgeschoßes, einen Unterrichtsraum im Keller und das ganze 2. Stockwerk. Eine Klasse im 2. Stock wurde mit Rigipswänden in vier Unterrichtsräume mit Gang unterteilt. Diese Wände hatten aber mehr Paravent Funktion, da die Zwischenwände einfach auf die durchgehenden Fußbodenbretter draufgestellt und die Trennwände kaum gedämmt waren. So war in jeder Klasse ein akustisches Konglomerat von Klavier, Gitarre, Querflöte und Klarinettenklang zu hören, und das Pult wackelte im Fußtakt der Nachbarklasse. Der Tanzsaal wurde im Erdgeschoß eingerichtet und durch einen Arbeitseinsatz von Lehrern und Eltern durch an die Decke montierte Eierkartons akustisch verbessert. Der Vortragsraum im 2. Stock war Unterrichtsraum für Klavier, Musiklehre und Konzertraum. Es wurden nun alle Instrumente in der alten Volksschule unterrichtet und das POLY hatte die andere Hälfte des Hauses. Das Polytechnikum wurde selbständig und dadurch wurde der Platzbedarf auch mehr. So wurden beide Klosetträume im 2. Stock durch abdichten und aufkleben von Nadelfilz auf den Terrazzoboden und das Pissoir zu einem Unterrichtsraum und die Direktion umgewandelt. Auch mussten die Räume im Erdgeschoß abgetreten werden. Tanzraum, Akkordeonraum und Unterricht für elektronischen Tasteninstrumente kamen in der Volkschule in die Schulwartwohnung und im Keller der Volksschule wurde ein Raum für Tanz und Früherziehung eingerichtet. Es gab viel Verständnis von der Volksschuldirektorin und den Lehrerinnen, doch war es öfter notwendig, dass Lehrerinnen auch am Nachmittag Vorbereitungen für den Unterricht am nächsten Tag machten, sodass der Unterricht kurzfristig in andere Klassen verlegt werden musste. Das hatte zur Folge, dass die Schüler die Lehrer nicht fanden und die Organisation und die Kommunikation unter den Lehrenden mit großen Schwierigkeiten verbunden war. Dann wurde auch noch der Vortragssaal vom Poly gebraucht und Aufführungen dann in die Eingangshalle der Volksschule verlegt. Um 1990 führte Dir. Barth Gespräche mit Bürgermeister Kartusch über eine adäquate Unterbringung der Musikschule. Bürgermeister Kartusch ließ nach langem Drängen von Architekt Kaun einen Plan für die gemeinsame Unterbringung von Poly und Musikschule machen. Die alte Volksschule sollte dazu umgebaut und mit einem gleichgroßen Erweiterungsbau vergrößert werden. Dafür wurde auch gleich das Grundstück für die Erweiterung von der Familie Weiß angekauft. Mit den Plänen ging dann nichts weiter und auf Anfrage von Dir. Barth beim Bürgermeister meinte er, da müsste der Landeshauptmann, dann der LHStellvertreter tätig werden. Auf Grund dieser Auskunft ging Dir. Barth zu beiden Landeshauptleuten, doch die wussten beide von nichts und sagten, dass der Bürgermeister ansuchen müsste. Es erstreckte sich über ein paar Jahre, in denen nichts geschah, der Bürgermeister wollte nicht. Die Polytechnische Schule bekam auf Grund der stark wachsenden Schülerzahl einen entsprechenden Raumhunger, sodass die Musikschule aus dem alten Volksschulgebäude fast vollständig hinausgedrängt wurde. Da keine Ersatzräume von der Gemeinde angeboten wurden, wandte sich der Musikschulleiter an Prof. Preiss vom Landesmusikschulwerk. Nach Verhandlung und Besichtigung der Räumlichkeiten in der Volksschule wurde im Keller ein großer Teil als Früherziehungs, Tanz und Umkleideraum abgetrennt und ausgebaut. Im Foyer des Erdgeschosses wurde ein Teil für ein Klavierzimmer abgetrennt und im Foyer mussten auch alle Klassen und Vortragsabende abgehalten werden. Außerdem wurde der Akkordeon und der ETasten Unterricht in der Schulwartwohnung untergebracht. Weitere Lehrer, die keine Klasse mehr hatten, mussten in Klassenzimmer der Volksschule unterrichten. Da Volksschullehrerinnen des Öfteren den Nachmittag für Unterrichtsvorbereitungen nutzten, mussten Musikschullehrer/Innen in andere Klassen ausweichen und waren dadurch für die Schülerinnen und Schüler und auch für den Direktor oft unauffindbar, was zu großen Schwierigkeiten bei Unterricht und Kommunikation führte. Da tat sich eine neue Chance und eine viel Bessere noch dazu auf. Musikschule ist ja nicht nur ein Institut, wo man ein Instrument lernt, sondern Lehrer und Schüler gehen mit ihren Veranstaltungen und Konzerten viel nach außen, zum Publikum. Durch Bürgermeisterstellvertreter Scheuwimmer und Ephrem Windischhofer wurde der unerwartete Ankauf des Bruckmühlareals als Standort für die Landesmusikschule und ein Kulturhaus möglich. Landeshauptleute und LandesmusikschulwerksDirektor Preiss wurden von der Idee überzeugt Viele Gespräche und Besichtigungen waren in der darauffolgenden Zeit notwendig. Landesmusikschule und Kulturhaus, diese Kombination bot für die Gemeinde eine Möglichkeit der besten Landesförderung und für die Musikschule eine Öffnung hin zum Kulturhaus, was einen gegenseitigen Wirksamkeitssteigerung bringen kann.
Johann Barth Musikschuldirektor von 1984 bis 2010

INTENDANTEN, DIREKTOREN UND VISIONÄRE...
Eine Frau und fünf Männer leiteten das Haus seit seiner Eröffnung 1999 als Geschäftsführer(in)

- Leo Saftic – Als erster Geschäftsführer leistete Saftic Pionierarbeit in den ersten – harten Monaten nach der Eröffnung. Seine Tätigkeit begann am 1. Dezember 1999 und endete mit 31. Oktober 2000
- Dr. Karin Christian und Dr. Rainer Rustemayr. Das Duo Rustemeyer/Christian werkte von 1. November 2000 bis 30. April 2004.
- Mag. Roman Scheuchenegger, Msc Geschäftsführer von 1. Mai 2004 bis 31. März 2013 sah die Bruckmühle vorwiegend als Produktionsort für Kunst und Kultur
- Georg Mittendrein ein international erfahrener Intendant und Theatermacher leitete das Haus erfolgreich von 1. April 2013 bis zu seiner Pensionierung nach dem 31. Juli 2018
- Richard Maynau, passionierte Schauspieler und Intendant führt die kulturellen Geschäfte der Bruckmühle seit 1. August 2018 bis laufend.



HINTER DEN KULISSEN
Der ehemalige Bürgermeister Toni Scheuwimmer beschreibt, wie es eigentlich dazu kam, dass der Vorhang für ein Kulturzentrum aufging.
Rund um das Jahr 1985 tauchten im Kulturausschuss und anderen Gremien der Wunsch nach einer neuen Musikschule, einem Veranstaltungszentrum und einer dazugehörenden Gastronomie auf. Studien mit Professor Ingo Mörth sollten die Defizite an kulturellen Angeboten in Pregarten und Wünsche der Vereine und der Bevölkerung aufzeigen. Ausschlaggebend für die Initiative „Bruckmühle“ war die Erkenntnis, dass Pregarten von den 27 Gemeinden im Bezirk am schnellsten wächst und die Bevölkerung neben Sportvereinen, etc. auch im kulturellen Bereich einen Mittelpunkt für die zuziehenden Menschen braucht. Ein Identifikationsort sollte angeboten werden, wo die heimische Bevölkerung und die aus anderen Gemeinden kommenden Familien zusammentreffen können. Natürlich war der Bau einer neuen Musikschule der Motor des gesamten Vorhabens. Prof. Preiss, der damalige Chef des Landesmusikschulwerkes, war die unterstützende Kraft und großer Fürsprecher für dieses Projekt. Erst im Laufe der langen Planungen reifte die Idee, dass zwecks Synergieeffekten der örtliche Musikverein auch in der Bruckmühle einen modernen Proberaum erhalten sollte. Der Musikverein zahlte mit! Die älteren Mitglieder des Musikvereines waren vom Umzug, weg vom „Lehnerhaus“, nicht begeistert! Heftige interne Diskussionen waren die Folge! Grundstücksankauf In der Zeit, als ich Obmann des Kulturausschusses und Vizebürgermeister unter Bgm. Dir. Johann Kartusch war, interessierte mich, dieses Thema zu bearbeiten, brennend. Ephrem Windischhofer war ebenso begeistert und wurde mein engster Mitstreiter und ist untrennbar mit dem Projekt Bruckmühle verbunden. Bürgermeister Dir. Kartusch wollte sich vor seinem bevorstehenden Rückzug aus der Gemeindepolitik persönlich nicht mehr intensiv mit diesem Vorhaben beschäftigen und gab mir freie Hand, was ich sehr schätzte. Mit Eifer machte ich mich an das Thema Grundkauf heran. Die gesamte Liegenschaft rund um die alten Betriebs und Wohngebäude, einschließlich der felsigen Freiflächen, hat ein Ausmaß von ca. 10.000 m². Die Besitzer waren die Familien Herbert Pfahnl und Leopold Pfahnl, die auch gemeinsam die Pfahnlmühle betrieben. Leider stellte sich bei meinen ersten Kontakten heraus, dass beide Familien nicht an einem gemeinsamen Tisch mit mir über den Verkauf reden wollten. So sah ich mich in einer Vermittlerrolle und berichtete jeweils die Meinung der einen Familie, der anderen Familie. Schlussendlich kamen wir zu einem positiven Abschluss, der verlangte Preis war sechs Millionen Schilling!

Finanzierung

Mit dem mündlich ausverhandelten Ergebnis ging ich zu Bgm. Dir. Kartusch, um über eine mögliche Finanzierung zu sprechen. Nach längeren Beratungen konnte er sich eine Finanzierungsbeteiligung der Gemeinde in der Höhe von zwei Mio. Schilling vorstellen. Wenn ich den Rest durch Landesmittel aufbringen würde, dann steht er zu seiner Zusage. In diesen Dingen war ich noch unerfahren, aber hochmotiviert! Ich begann für mich einen Strategieplan zu entwickeln. Es gelang mir, Prof. Preiss bei einem Lokalaugenschein auf dem Bruckmühlareal, vom Standort einer neuem Landesmusikschule zu überzeugen. Seine perfekten Kontakte zu LH Dr. Ratzenböck durfte ich nutzen, und wir beide sprachen beim Landeshauptmann vor. Es ging um die Finanzierung des Grundstücksankaufes von 6 Mio. Schilling. Dass die Gemeinde 2 Mio. Schilling beisteuern könnte, habe ich vorgebracht, mit der Bitte einen Weg zu finden, wie der Rest finanziert werden könnte. Ohne eine Summe zu nennen, hat mir der Herr Landeshauptmann Unterstützung zugesichert. Bei meiner Vorsprache zum Grundankauf besuchte ich den Herrn Landeshauptmann im Landhaus schon um dreiviertel Sieben in der Früh! Das war der Tag, an dem das Ämtergebäude in Pregarten seiner Bestimmung übergeben wurde und auch der Herr Landeshauptmann anwesend war. Bei diesem Vorsprachetermin wollte ich lediglich fragen, ob sich der Herr Landeshauptmann, da er schon in Pregarten bei der Eröffnung des Ämtergebäudes ist, sich das Grundstück ansehen könnte. Der Herr Landeshauptmann zeigte sich verwundert, warum ich zum Sprechtag käme, wo er ohnehin in wenigen Stunden in Pregarten sei. Sichtlich beeindruckt von meinem Bemühen sagte er einem Lokalaugenschein im Anschluss an die Eröffnung des Ämtergebäudes zu. Er fragte mich, ob ich Landeshauptmannstellvertreter Dr. Karl Grüner von der SPÖ als möglichen Mitzahler auch schon kontaktiert hätte, weil dieser ja auch zur Übergabe des Ämtergebäudes käme. Ich verneinte mit dem Hinweis, dass mir das nicht zustehe, ohne mit ihm, dem Landeshauptmann, vorher darüber gesprochen zu haben. Er schlug deshalb vor, dass wir gemeinsam – er, LHStv. Dr. Grüner und ich – nach den Feierlichkeiten zur Bruckmühle fahren und er würde Dr. Grüner ersuchen, mitzukommen. Lokalaugenschein Bruckmühle. Wir fuhren zu dritt zur Bruckmühle, der Landeshauptmann inspizierte aus dem Augenschein kurz das Areal und für mich unverhofft, bot er spontan zwei Mio. Schilling zum Ankauf an. Er wandte sich dem Landeshauptmannstellvertreter Dr. Grüner zu und erzählte ihm – quasi wie beiläufig – dass er wisse, dass sich auf diesem Areal die Sozialdemokratie des Bezirkes gegründet habe. Dr. Grüner zögerte nicht lange und bot ebenfalls zwei Mio. Schilling an. Ich war sprachlos ob des Ergebnisses. Diese Aktion dauerte maximal zehn Minuten. Nach wenigen Wochen bekamen wir die schriftlichen Zusagen aus beiden Büros. Heute eine nahezu unvorstellbare Vorgehensweise! Anforderungsprofil erarbeiten. Nach dem Gemeinderatsbeschluss für den Grundstücksankauf, begann eine jahrelange Auseinandersetzung mit dem Projekt Bruckmühle. Ideenfindungen, Umfragen, Besichtigungen, interne Diskussionen, intensive Kontakte zur Landeskulturdirektion und zum Landesmusikschulwerk, Gespräche mit sämtlichen Vereinen, Gründung eines Arbeitskreises Bruckmühle, Abstimmungsgespräche mit den einzelnen Gemeinderatsfraktionen, etc. begleiteten den Alltag. Nachdem das Anforderungsprofil fertig erarbeitet wurde, konnte die Ausschreibung für den Architektenwettbewerb begonnen werden.

Architektenwettbewerb.

DI Forster vom Land O.Ö., ein guter Bekannter von Ephrem Windischhofer, bereitete uns mit Kollegen die Unterlagen für eine Ausschreibung vor. In einem Gutachterverfahren wurden 13 Architekten zu einem Hearing am 2. April 1992 gebeten. Fünf Architekten wurden dann schließlich für die Teilnahme am Gutachterverfahren eingeladen. Aus den Arbeiten wurde der Entwurf von Arch. Riepl einstimmig als Sieger angenommen. Die Erleichterung, dass das Projekt Riepl einstimmig angenommen wurde, war groß, da jetzt alle Gemeinderatsfraktionen, außer der FPÖ, hinter dem Vorhaben standen. Die Jury war hochkarätig besetzt, die Namen finden sich in den Protokollen. Der Architektenwettbewerb fand in der alten Hauptschule statt, es war ein besonderer Tag mit unglaublichen Eindrücken. Projekte, die in die engere Wahl kamen, wurden dann bei einem Lokalaugenschein, der von der Eisenbahnbrücke aus stattgefunden hat, in Augenschein genommen, um sich die Modelle aus dieser Perspektive, überblicksmäßig auf dem Areal vorstellen zu können. Nach dem Lokalaugenschein ging es zurück in die Hauptschule, eine eingehende, intensive Diskussion über die Erkenntnisse aus der Besichtigung fand statt, ehe in einer Abstimmung das „Projekt Riepl“ einstimmig zum Siegerprojekt gekürt wurde. Mit großer Freude haben wir das Ergebnis zur Kenntnis genommen und anschließend mit allen Jurymitgliedern im Gastgarten vom Haslinger bei einem gemeinsamen Abendessen den aufregenden Tag ausklingen lassen.

Baubeginn
Nach langen Finanzierungsgesprächen konnte eine Leasingvariante gefunden werden, die uns vertretbar erschien. Die Fa. Singer konnte die Baumeisterarbeiten beginnen. Bodenvoruntersuchungen, speziell beim aistnahen Gebäudekomplex zeigten auf, dass Betoninjektionen für die Fundamente des Altbestandes notwendig waren. Eine unangenehme Tatsache, waren nämlich diese Kosten in der Schätzung nicht enthalten. Gleich bei der ersten Sitzung, wo es um Beauftragung von Gewerken ging, waren wir mit Mehrkosten konfrontiert. Die Bruckmühlgegner der FPÖ prophezeiten uns ein Debakel, wenn es mit den Überraschungen und Kosten so weitergehe. Bei der Bevölkerung machte die FPÖ permanent Negativstimmung, die durchaus Wirkung zeigte. Rohbaubesichtigungen. Wir spürten, dass das Vorhaben Bruckmühle bei der Bevölkerung keine Euphorie ausloste und sich viele sehr kritisch und reserviert äußerten. Ephrem Windischhofer und ich starteten eine Aktion, um dieser Stimmung entgegenzuwirken. An sieben Sonntagen hintereinander, jeweils nach der Messe, veranstalteten wir beide in und auf der Baustelle der Bruckmühle Führungen und luden die Bevölkerung zur Besichtigung ein. Die Landwirtinnen reichten für die Teilnehmerinnen und Teilnehmer Brote und Most. Heute wäre eine Führung durch eine Baustelle, ohne Helme und Sicherheitsvorkehrungen, in einer Größenordnung von jeweils 70 bis 100 Personen undenkbar. Über ein mögliches Risiko dachten wir bewusst nicht nach! Mit einer Begeisterung führten wir durch die Raume der künftigen Musikschule, in die entstehende Gastronomie, den großen Veranstaltungssaal, die Räumlichkeiten des Musikvereines und erklärten die Überlegung zum gläsernen Foyer und die Gestaltung des Außenbereichs für Freiluftaufführungen. Dass auf der Bühne im großen Saal einmal die Kinder und Enkelkinder ihr Können zeigen dürfen, war keine zufällig gewählte Erwähnung. Wir überlegten uns schon auch einige Wortspenden, die das Gemüt ansprachen. Tatsachlich merkten wir nach dem Abschluss der vielen Führungen eine viel bessere Stimmungslage in der Bevölkerung. In den lokalen Medien haben wir die Bautenbesichtigungen mit Text und Bildmaterial positiv weiterbearbeitet. Der Erhalt der historischen Fenster Die nicht vollständig brauchbaren Industriefenster in den Altbestanden, waren für mich immer das Gesicht der Bruckmühle. Im Gemeinderat flammte angetrieben von den hohen Kosten einer Sanierung und Neubeschaffung der bestehenden Fenster eine Diskussion auf, ob man nicht diese Fenster durch weitaus billigere Kunststofffenster ersetzen sollte. Ich wollte das überhaupt nicht und habe mich an Prof. DI Kleinhans vom Bundesdenkmalamt gewandt mit der Bitte, er möge mir ein Schreiben zukommen lassen, in dem der Bestand der Fenster gefordert wird. Prof. DI Kleinhans gab mir zu verstehen, dass das nicht zwingend vorgeschrieben werden kann, die Wortwahl seines Schreibens aber durchaus so verstanden werden konnte. Den Inhalt brachte ich dem Gemeinderat zur Kenntnis, die Diskussion war verstummt, das Gesicht des Gebäudes gerettet. Meine Freude groß!
Toni Scheuwimmer Burgermeister a.D.


DIE ERSTEN STUFEN AUF DIE GROSSE BÜHNE
Für viele Laienschauspielerinnen und schauspieler ist die Bruckmühle DER Platz, um ihre Talente zu entfalten 25 Jahre Theaterleidenschaft – Der COMEDIAClub als Beispiel für gelebtes Ehrenamt.
Der COMEDIAClub Pregarten zählt seit einem Vierteljahrhundert zu den engagiertesten Kulturinitiativen im Haus der Bruckmühle. 1999 gegründet, geht der Verein auf die Initiative von Herbert L. Fitzinger zurück, der mit Mitstreitern dem Laientheater in Pregarten eine feste Bühne geben wollte. Seine Theaterleidenschaft begann bereits früher – bei der legendären Aufführungsreihe „Bunkl“, wo er als Schauspieler, Regisseur und Organisator mitwirkte. Schon vor der Vereinsgründung brachte Fitzinger mit Gleichgesinnten Stücke von Curt Goetz im Pfarrsaal oder das Kleinkunstprogramm „Luftsprünge“ 1996 in der damaligen Ruine der Bruckmühle auf die Bühne. Der Erfolg führte zur Vereinsgründung – mit 34 Gründungsmitgliedern – und dem Ziel, kontinuierlich Theaterproduktionen in Pregarten zu ermöglichen. Besonderen Wiedererkennungswert erhielt der Club durch sein markantes Logo, gestaltet vom Pregartner Künstler Prof. Herbert Friedl. Ein Geschenk an den Verein, dass bis heute – ergänzt durch den EnsembleSchriftzug stolz getragen wird. Die Geschichte des COMEDIAClubs ist geprägt vom ehrenamtlichen Engagement vieler Beteiligter. Fitzinger nannte in seiner Festrede zum zehnjährigen Gründungsjubiläum zahlreiche Mitstreiter: innen: Techniker wie Wilibald Frühwirth, Egon Kagerer, Josef Hiden und Anita Seyr (†) sorgten für den stimmigen Bühnenbau. Für Kostüme und Ausstattung zeichneten Ehrentraud Gasser, Renate Danninger und Karl Schippany (†) verantwortlich. Unterstützung kam auch aus der Gemeindepolitik – etwa von OSR Helmut Treu und Ephrem Windischhofer. Die Finanzen lagen in den verlässlichen Händen von Inge Windischhofer, die als Schatzmeisterin und Cluborganisatorin gleichermaßen aktiv war. Leo Lengauer (Obmann bis 2019) war von Anfang an als Darsteller, Produktionsleiter und Vorstandsmitglied prägend. Gemeinsam mit Ingrid Ebmer und Ulrike Brunnbauer trug er maßgeblich zum Vereinsleben bei. Ein Meilenstein war 2000 die erste große Produktion in der neueröffneten Bruckmühle: Nestroys „Das liederliche Kleeblatt“ wurde an sechs Abenden vor insgesamt 2.200 Besucher:innen gespielt. Auch die Gründung einer Kinder und Jugendtheatergruppe ab 2001 – initiiert von Regina Nader und Manuela Ortner, später unter professioneller Regie von Markus Zeindlinger – zeigt, wie Nachwuchsarbeit gelingen kann. Der COMEDIAClub steht exemplarisch für das, was ehrenamtliche Kulturarbeit ausmacht: Menschen bringen Zeit, Talent und Herz ein – auf, vor und hinter der Bühne. Ohne diesen Einsatz wären viele Produktionen und Begegnungen in der Bruckmühle nicht denkbar.

Richard Maynau bedankt sich bei den vielen Ehrenamtlichen der Bruckmühle: "Ihr gebt nicht nur eure Zeit – ihr gebt dem Haus Leben. Mit Herz und Engagement leistet ihr unbezahlbare Kulturarbeit. Ohne Euch wäre das Haus nur ein Gebäude. Ihr seid das Fundament, auf dem Kultur wächst. Danke für euer unschätzbares Engagement.“

EIN HAUS DER VOLKS UND ERWACHSENENBILDUNG
Das vielseitige Veranstaltungsangebot im Haus spiegelt den Anspruch wider, Kultur und Bildung für alle Bevölkerungsgruppen zugänglich zu machen. Die Bruckmühle in Pregarten ist längst mehr als ein Ort für Theater und Konzerte – sie hat sich in den vergangenen Jahrzehnten auch als Zentrum für Erwachsenenbildung etabliert. Besonders die Zusammenarbeit mit der Volkshochschule prägt diesen Aspekt: Kurse wie Yoga, Qi Gong, Tai Chi oder Fitness bringen Woche für Woche rund 50 Menschen in die Räumlichkeiten der Bruckmühle. Die Angebote fördern nicht nur Gesundheit und Wohlbefinden, sondern schaffen auch lebendige Begegnungsräume und sichern durch laufende Nutzung die wirtschaftliche Basis des Hauses. Darüber hinaus war die Bruckmühle immer wieder Schauplatz gesellschaftspolitischer Veranstaltungen. Diskussionsabende mit Persönlichkeiten wie Helmut Schüller oder Erich Fenninger, organisiert im Rahmen des Sozialforums Bezirk Freistadt Süd, gaben aktuellen Themen eine Bühne. Auch rund um den Internationalen Frauentag wurde die Bruckmühle zu einem Ort des Dialogs: Die von Helga Hofstadler und Marianne Schmidleitner initiierte „Frauenplattform Pregarten“ brachte regionale Künstlerinnen sowie prominente Frauenpolitikerinnen wie Johanna Dohnal oder Rotraud Perner in die Aiststadt. Ein weiterer Erfolg: Die heute etablierte Kabarettschiene, die ursprünglich aus kleinen Formaten hervorging und inzwischen fixer Bestandteil des regionalen Kulturlebens ist. Gesundheitsmessen und Sportgalas, von Helga Hofstadler in ihrer Funktion als Vizebürgermeisterin und Obfrau des Gesellschaftsausschusses ins Leben gerufen, rundeten das vielseitige Profil des Hauses ab. Die Bruckmühle verbindet auf besondere Weise Kultur, Bildung und gesellschaftliches Engagement – und bleibt ein Ort, an dem Menschen über Generationen hinweg lernen, erleben und mitgestalten können.
JUGENDINITIATIVEN
Überlegungen, die Industrieruine Bruckmühle zu erwerben um es als ein autonomes und zeitgenössisches Kultur und Jugendzentrum zu nutzen gab es auch in überparteilichen Jugend und Kulturinitiativen wie z. B. dem Verein „Janus“ – rund um Gernot Rammer und Andreas Schönauer die Anfang bis Mitte der 1990er Jahre mit Veranstaltungen Akzente setzten und Forderungen an die Pregartner Kulturpolitik deponierten. Unter anderem traten die legendären „Bluespumpn“´in den verfallenen Räumen auf. Um auch politische und Finanzielle Unterstützung zu erhalten, wurde bei der damaligen Nationalratspräsidentin Barbara Prammer und bei Landesrat Josef Ackerl vorgesprochen. Im Zuge seines Studienlehrgangs „Kulturmanagement“ an der Kepler Uni knüpfte Gernot Rammer damals schon früh Beziehungen zu Prof. Ingo Mörth und Heiner Zametzer, um in weiterer Folge Ephrem Windischhofer von Seiten der Gemeinde für das Projekt zu begeistern.
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